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Veröffentlicht am 20.04.2023, 10:38

Kärntner Wildbiologe bestätigt

Wolf ist jetzt vor den Toren Villachs an­gelangt

Dobratsch - "Wir haben im Einzugsbereich Dobratsch, westlich von Villach, die Nachweise für drei Wölfe, darunter ist ein Weibchen", so der Kärntner Wildbiologe Roman Kirnbauer. Die Bildung eines Rudels in dem Bereich ist wahrscheinlich. Fest steht schon: Damit werden die zahlreichen Wildschweine, die seit Jahren dort leben und regelmäßig Flurschäden anrichten, keine Freude haben.
von Manfred Wrussnig2 Minuten Lesezeit (255 Wörter)Exklusiv

Im Vorjahr wurden in Kärnten 28 Wölfe und nachweislich zwei Rudel gezählt. Heuer wurden von Jänner bis 17. April durch DNA-Untersuchungen bereits fünf Neuankömmlinge registriert. Besonders in der Karnischen Region dürfte sich ein weiteres Rudel gebildet haben. “Sie alle verhalten sich ruhig. Seit Dezember wurden auch keine Risse mehr von landwirtschaftlichen Tieren gemeldet”, so Kirnbauer. Lob gibt es auch für die Bären: “Es streifen zwei im Karawankengebiet herum. Noch vor zwei oder drei Jahren wurden regelmäßig Bienenstöcke geplündert und ein Schaden von 50.000 Euro angerichtet. Wir hören davon nichts mehr, möglicherweise wegen der Wölfe, die ihnen im Wald Reste von Rissen überlassen”, spekuliert Kirnbauer.    

Herdenschutz als wirkungsvolle Maßnahme?

Ungewiss ist, ob heuer auch noch Schafe auf die Almen getrieben werden. “Es wäre schade, denn in der Alpenregion sind letzte naturnahe Landschaften. Die Offenhaltung dieser Gebiete durch Abweidung ist ein wichtiger Lebensraum für den Birkhahn und das Schneehuhn”, so Kirnbauer. Zum Bau von wolfsabweisenden Schutzzäunen in gefährdeten Gebieten gibt Kirnbauer zu bedenken, “dass wir es mit äußerst klugen, lernfähigen Gegenspielern zu tun haben, die bald herausbekommen, wie damit umzugehen ist und wie man sie überwinden kann.” Der WWF sieht Herdenschutz als einzige wirkungsvolle Maßnahme, das Vieh vor den immer mehr werdenden Wölfen zu schützen. “Zumindest in Talnähe sollte das unbedingt angegangen werden”, empfiehlt man beim WWF.

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