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Veröffentlicht am 06.06.2023, 15:30

23 von 40

Schade: Diese Leiner/Kika-Filialen schließen ab Ende Juli 2023

Steiermark - Wie heute bekannt wurde, schließt Leiner/Kika 23 von insgesamt 40 Filialen. Auch die Filialen in der Steiermark sind betroffen. Das gab heute, Dienstag, der Betreiber und Geschäftsführer Hermann Wieser bekannt.
von Nadia Alina Gressl5 Minuten Lesezeit (601 Wörter)

23 von ingesamt 40 Standorte von Kika/Leiner Filialen werden per Ende Juli schließen. Insgesamt 1.900 von 3.900 Mitarbeiter verlieren dadurch ihren Job. Auch die Filiale in Villach wird geschlossen, Betreiber und Geschäftsführer Hermann Wieser gab dies heute bekannt.

Es besteht akuter Handlungsbedarf

Das operative Geschäft der Kika/Leiner Gruppe ist massiv sanierungsbedürftig, es besteht akuter Handlungsbedarf. Der Hauptfokus der neuen Geschäftsführung liegt daher auf den umgehend notwendigen Restrukturierungs­maßnahmen: das Unternehmen wurde mit einem operativen Verlust in Höhe von mehr als 150 Millionen Euro übernommen. Um die laufenden Kosten zu decken, beträgt der Liquiditätsbedarf bei sinkenden Umsätzen monatlich ca. 8 – 10 Millionen Euro.„Wir sind angetreten, um Kika/Leiner zu retten. Und wir retten jetzt, was zu retten ist“, fasst Kika/Leiner-Geschäftsführer Hermann Wieser die aktuelle Situation zusammen. Aus diesem Grund wurden sofort alle notwendigen Maßnahmen zur Sanierung von Kika/Leiner eingeleitet. Um das Unternehmen wirtschaftlich überlebensfähig und vor allem langfristig wettbewerbsfähig zu machen, sind tiefgreifende Einschnitte und ein schneller, konsequenter Cut notwendig. Strategische und wirtschaftliche Gründe machen die Schließung von 23 Filialen sowie eine erhebliche Reduktion der Zentralabteilungen in der Verwaltung notwendig. Damit ist auch eine starke Verringerung der Anzahl der Beschäftigten verbunden, rund 1.900 Mitarbeiter werden das Unternehmen verlassen müssen.

Maßnahmenpaket beschlossen

„Bedauerlicherweise sind die Hauptleidtragenden die Mitarbeiter, die am wenigsten dafür können. Aus diesem Grund haben wir gemeinsam mit den Betriebsräten für die durch Kündigung betroffenen Mitarbeiter ein Maßnahmenpaket beschlossen.“, so Kika/Leiner-Geschäftsführer Hermann Wieser. In Zusammenarbeit mit großen überregionalen Anbietern aus Handel und Gewerbe wie OBI, BILLA, BIPA, PENNY, Tedi, Müller, Deichmann, Action, NKD können allen Mitarbeitern, die daran interessiert sind, Jobangebote gemacht werden – dafür wird eine Job-Plattform eingerichtet, auf die alle Mitarbeiter:innen zugreifen können. Für REWE-Vorstand Marcel Haraszti ist diese Unterstützung selbstverständlich: „Wir haben derzeit rund 3.000 offene Stellen in 400 unterschiedlichen Berufsfeldern vom Verkauf über die Logistik bis hin zur IT, Einkauf oder Marketing. Als österreichischer Nahversorger sind wir zudem lokal stark verankert und können rasch sichere Jobs in jeder Region bieten.“ Zusätzlich wird ein Fonds zur Abfederung von Härtefällen eingerichtet.

Diese Filialen werden geschlossen

Geschlossen werden per Ende Juli 2023 die Leiner-Standorte in Judenburg, Wels, Linz, Steyr, Amstetten, Vöcklabruck, Villach und Wien-Nord sowie die Kika-Standorte in Lienz, Mistelbach, Liezen, Ried, Feldbach, Leoben, Saalfelden, Horn, Unterwart, St. Johann, Wörgl, Stockerau, Imst, Eisenstadt und Wien-Ottakring. An diesen Standorten beginnt ab sofort der Abverkauf mit massiven Preisreduktionen. Die Maßnahmen für ein noch besseres Sortiment und vor allem für eine höhere Kundenzufriedenheit sollen dazu beitragen, dass die bestehenden Kunden gehalten werden können und neue Kunden dem Unternehmen Kika/Leiner wieder ihr Vertrauen schenken. Gründe für die Schieflage des Unternehmens gibt es viele – allen voran Management-Fehler, explodierende und nicht an die Rahmenbedingungen angepasste Kosten, komplizierte, personalintensive Abläufe, falsche Markenstrategien, zu geringe Flächenproduktivität, viel zu hohe Overheadkosten u.v.m. In der Folge hat die aktuelle Marktsituation mit sinkenden Umsätzen aufgrund von Corona, Ukrainekrieg, hohen Energiekosten, hohen Zinsen und verschärften Vergaberichtlinien für Kredite – das sind die Haupttreiber für die Krise am Haus- und Wohnungsmarkt – die Gesamtsituation verschärft. Um das Traditionsunternehmen Kika/Leiner wieder wirtschaftlich fit, überlebensfähig und konkurrenzfähig zu machen, wird ein hoher zweistelliger Euro-Millionenbetrag in das Unternehmen investiert, um die Themen Kundenzufriedenheit, Markenstrategie, Sortiment, Zielgruppen­ausrichtung, Online Shop, aber auch neue Flächennutzungskonzepte und das Outsourcing von nicht profitablen Teilbereichen evaluieren und überarbeiten zu können.

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