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Veröffentlicht am 20.06.2023, 14:33

Zusätzliche Tageskliniken

Mehr Gehalt: 130 Millionen Euro für Steirer Spitals­personal

Steiermark - Die Steiermärkische Landesregierung präsentierte heute, Dienstag 20. Juni 2023, im Rittersaal des Grazer Landhauses umfangreiche Maßnahmen zur Stabilisierung des steirischen Gesundheitswesens.
von Janine Ploner3 Minuten Lesezeit (441 Wörter)
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Die leitende Idee der KAGes-Adaptierungsmaßnahmen sieht die stärkere Trennung von akuten und geplanten Leistungen vor und wird sowohl die Planbarkeit für Patienten, als auch die Dienstplansicherheit für Mitarbeiter verbessern. Die Mitarbeitenden in den Spitäler werden dort entlastet, wo es nötig ist und durch Schwerpunktsetzungen soll die Behandlungsqualität weiter gesteigert werden. Durch hohe Fallzahlen bleiben auch regionale Krankenhäuser als Ausbildungsstandort und professionelle Gesundheitsversorger attraktiv.

130 Millionen Euro mehr Gehalt

In den letzten beiden Monaten wurden zwischen dem Zentralbetriebsrat und Vertreterinnen und Vertreter der KAGes im Auftrag der Steiermärkischen Landesregierung die Gehaltsschemata für KAGes-Mitarbeitende und die Anrechenbarkeit von Vordienstjahren intensiv verhandelt. Mit einem Investitionsvolumen von rund 130 Millionen Euro pro Jahr werden die Gehälter über alle Schemata hinweg erhöht. Das ist eines der größten Personalinvestitionspakete für die KAGes, das jemals für die Mitarbeitenden geschnürt wurde. Höhere Einstiegsgehälter und zugleich ein insgesamt attraktives Gehaltsschema machen die KAGes zu einem der attraktivsten Gesundheitsdienstgeber österreichweit. Die Gehälter liegen zumeist an der Spitze oder zumindest immer über dem österreichweiten Durchschnitt. Das gesamte Personalinvestitionspaket wird mit 1. September 2023 wirksam werden.

Hilfe vor Ort

Als begleitende Maßnahme für den niedergelassenen Bereich kündigte der Gesundheitsfonds an, den Ausbau von Gesundheitszentren, den Primärversorgungseinheiten, noch schneller voranzutreiben. Die Steiermark liegt im Bundesländervergleich voran, wird aber noch sieben weitere dieses Jahr umsetzen: Graz-Reininghaus, Graz-Liebenau, Graz-Smart City, Fohnsdorf, Leoben, Pöllau und Bruck (Region). Insgesamt sind 30 Zentren bis 2025 geplant. Ein PV-Netzwerk ist ab 2024 für den Raum Kumberg-Eggersdorf geplant. Die zusätzlichen neuen Wochen- und Tageskliniken werden personalintensive Bettenstationen entlasten. Mit der Einrichtung weiterer Zentraler Ambulanter Erstversorgungen (ZAE) an acht Standorten wird die Patientensteuerung verbessert und gleichzeitig die umfassende Notfallversorgung sichergestellt. „Der Transformationsprozess unseres Gesundheitssystems ist im vollen Gange und die Steiermark positioniert sich mit dem mutigen Maßnahmenbündel”, so Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß.

Faire Bezahlung sei zu begrüßen

Die steirischen Grünen kommentieren das Maßnahmenpaket zur Entlastung der steirischen Spitäler vorsichtig positiv, die Tendenz gehe in die richtige Richtung. „Wir, allen voran die steirische Bevölkerung und das KAGes-Personal, haben lange genug auf konkrete Maßnahmen gewartet. Dass nun Geld für eine faire Bezahlung in die Hand genommen wird und Vordienstzeiten angerechnet werden, ist zu begrüßen“, betonen Klubobfrau Sandra Krautwaschl und Gesundheitssprecher Georg Schwarzl. Auch die KPÖ und die NEOS sind sich in diesem Punkt einig. Der NEOS Klubobmann Niko Swatek bezeichnet die Maßnahmen jedoch als “ein Pflaster auf einem offenen Bruch”. Die KPÖ ist der Meinung, dass die Versorgung weiter ausgedünnt werde, heißt es von Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler.

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