Ende 2021 bzw. Anfang 2022 haben sich zwei Österreicherinnen, darunter eine 29-jährige Kärntnerin, über eine Dating-Plattform unabhängig voneinander in einen vermeintlichen, amerikanischen Arzt verliebt. Dieser “charmante Chirurg” teilte beiden mit, dass er zurzeit in Österreich auf Urlaub sei und hier sesshaft werden möchte – dazu bräuchte er aber noch die richtige Frau. Auf den Fotos, die er schickte, war nicht er, sondern ein echter Arzt zu sehen. Kurz bevor er sich dann mit den Frauen treffen sollte, kam ihm ein vermeintlicher Einsatz der “Ärzte ohne Grenzen” im Sudan dazwischen.
Frauen mussten Gebühren für vermeintliches Gold zahlen
Er hielt dennoch weiterhin Kontakt mit den Damen und teilte ihnen mit, dass er überfallen worden sei und nun Geld benötigen würde. Beide Damen übermittelten im daraufhin Bitcoins, um ihn aus seiner misslichen Lage weiter zu helfen. Kurz später gab er an, dass er für seine tapferen Leistungen von der Regierung eine Kiste voll Gold erhalten habe. Diese wollte er den Damen schicken, das angebliche Transportunternehmen nahm daraufhin Kontakt mit ihnen auf, um den Ablauf zu klären. Die beiden Frauen mussten jedoch Gebühren bezahlen, die ebenfalls größtenteils in Bitcoins bezahlt wurden.
Mehrere zehntausend Euro verloren
Eines der Opfer konnte allerdings nicht so viel bezahlen, weshalb sie mehrere Konten eröffnete, wo Geld von weiteren Opfern einlangte. Der Beschuldigte teilte auf Nachfrage mit, dass das Geld von Freunden von ihm kommen würde, die ihm mit Geld aushelfen würden. Beide Frauen haben so mehrere zehntausend Euro an den Beschuldigten überwiesen.
Kriminalamt konnte Beschuldigten ausforschen
Im Zuge umfangreicher Ermittlungen des Landeskriminalamtes Kärnten seit April 2022 konnten nun Bitcoin-Transaktionen nachverfolgt und in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft teilweise eingefroren werden. Als Beschuldigter konnte ein 24-jähriger, nigerianischer Staatsbürger ermittelt und angezeigt werden. Weitere Erhebungen werden nun geführt.