fbpx
Region auswählen:
Veröffentlicht am 15.09.2023, 22:33

Vorteilstarif oder Stromanbieter-Wechsel

Kelag ver­schickt Kündigungs­schreiben: 40.000 Personen be­troffen

Kärnten - Diese Woche trudelte bei 40.000 Kelag-Kunden ein Kündigungsschreiben samt Angebot ein. Sie werden vor die Wahl gestellt: Entweder nimmt man einen der Vorteilstarife an oder wechselt den Stromanbieter. Der Großteil der Kunden - rund 160.000 Personen - hat sich bereits in den Vormonaten für den Vorteilstarif entschieden.
von Sabrina Tischler3 Minuten Lesezeit (389 Wörter)

In den vergangenen Monat hat die Kelag schon mehrmals schriftlich und teils auch telefonisch ihre Kunden über die Preisanpassung, die mit 1. August 2023 in Kraft trat, informiert. Die Kunden mussten sich entscheiden: Entweder melden sie den neuen Vorteilstarif an oder suchen sich einen neuen Stromanbieter. Mit Stand 1. September haben sich schließlich 160.000 Personen für den Vorteilstarif angemeldet. Weitere 40.000 erhielten diese Woche von der Kelag ein Kündigungsschreiben.

40.000 Kündigungsschreiben versendet

“Von 20.000 Kunden hat es keine Rückmeldung gegeben. Sie haben das Kündigungsschreiben samt einem Angebot erhalten und haben nun acht Wochen Zeit, entweder den Vorteilstarif oder unseren zweiten Tarif zu wählen oder eben einen anderen Stromanbieter zu suchen”, teilt Alexander Tarzi, Leiter der Kelag-Konzernkommunikation, gegenüber 5 Minuten mit. Hinzu kommen noch 20.000 weitere Personen – auch sie haben dieses Schreiben bekommen. “Diese Kunden haben noch einen Alttarif. Die Preisgarantie gilt bei ihnen individuell bis Ende Oktober, November oder gar Dezember”, so Tarzi weiter. Die Preisgarantie bleibt für jene Kunden bis zur vereinbarten Frist aufrecht.

Scharfe Kritik

Nun stößt die Strompreisanpassung und jenes Vorgehen der Kelag auf scharfe Kritik. So verdeutlichte der Kärntner FPÖ-Chef Klubobmann Erwin Angerer in einer Aussendung seine Stellung zur Thematik: “Die FPÖ fordert weiter einen fairen und günstigen Strompreis für alle Kärntner und eine völlige Rücknahme der massiven Strompreiserhöhungen durch die KELAG.” Seiner Meinung nach sei der Umgang mit den Kunden “inakzeptabel”. „In einer Zeit, in der viele finanzielle Nöte leiden, ist es schlichtweg notwendig, dass Verbraucher:innen in Kärnten auf leistbare und faire Strompreise zählen können. Außerdem steht die kalte Jahreszeit kurz bevor, die die Notwendigkeit nur weiter verschärft“ äußert sich Grüne-Nationalratsabgeordnete Olga Voglauer zu den Tarifänderungen und damit verbundenen Kündigungen bei der Kelag. Beide Parteien sehen es als Aufgabe der Landesregierung, sich für positive Änderungen einzusetzen.

3.600 Kunden dazugewonnen

Hingegen der negativen Resonanz wechseln dennoch immer mehr Personen zur Kelag. Laut Tarzi seien in den letzten drei Monaten 3.600 Neukunden aus ganz Österreich hinzugekommen und lediglich 500 Personen haben den Stromanbieter gewechselt. Einmal mehr betont Tarzi im Namen des Kärntner Stromanbieters: “Trotz der Anpassung zählt die Kelag zu den günstigsten Stromanbietern in Österreich. Mit dem Kundenzuwachs gibt der Markt ein eindeutiges Signal, dass es bei Kelag einer der günstigsten Tarife gibt.”

Über die Tarife

Nach der Preisanpassung würde der neue Stromtarif 24,84 Cent/kWh inkl. Ust ausmachen. Als "rechtssicherste" Lösung bat die Kelag ihren Kunden den sogenannten Vorteilstarif an. Der ist günstiger (19,80 Cent/kWh inkl. Ust), gilt auf jeden Fall ab 1. August 2023 und sieht eine 12-monatige Preisgarantie vor. Das heißt, bis zum 31. Juli 2024 werde der Preis nicht angepasst. Für Kelag-Kunden mit einer Wärmepumpe gab es einen Staffeltarif: Hier zahlen Kunden bis zu einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh 19,80 Cent/kWh inkl. USt. Ab 3.501 kWh sinkt der Verbrauchspreis auf 17,40 Cent/kWh inkl. USt. Mit 1. September wurde auch der Neukundentarif auf 19,90 Cent/kWh netto gesenkt. Dieser Tarif wird als Wahltarif mit und ohne Bindung angeboten.

#Mehr Interessantes