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Veröffentlicht am 28.09.2023, 19:26

Scharfe Kritik

Wirbel um Nehammer-Video: "Wenn ich zu wenig Geld habe, gehe ich mehr arbeiten"

Steiermark/Österreich - Ein Video geht derzeit in den Sozialen Medien viral: Darauf zu sehen ist Bundeskanzler Karl Nehammer bei einer ÖVP-Veranstaltung in einem Lokal. Seine Aussagen sorgen für heftige Kritik.
von Elisa Auer3 Minuten Lesezeit (456 Wörter)Mit Video

Seit Mittwochabend macht ein Video von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) die Runde. Es zeigt den Politiker offenbar Ende Juli am Rande einer Parteiveranstaltung mit Kollegen in einem Lokal in Hallein. Die Aussagen des Kanzlers rund um Armut und die Teilzeitquote im Land sorgen im Netz dabei für große Empörung.

So erzählt Nehammer im Video, dass “Linke Freunde” ihm vorgeworfen hätten, dass die Armut in Österreich immer größer werde. Seine Gedanken dazu: “Wieso erhöht sich die Teilzeitquote nicht? Nicht einmal bei den Frauen, die keine Betreuungspflichten haben. Wenn ich zu wenig Geld habe, gehe ich mehr arbeiten. Weil dann muss ich ja mehr Geld haben. Das passiert aber nicht. Die Teilzeitquote ist unverändert.”

McDonalds-Hamburger sei billigste warme Mahlzeit in Österreich

Doch dies ist nicht die einzige Aussage, die für Aufregung sorgt. Auf den Vorwurf, dass viele Kinder in Österreich keine warme Mahlzeit mehr bekommen würden, sagt der Kanzler: “Wissts was die billigste warme Mahlzeit in Österreich ist, sie ist nicht gesund, aber sie ist billig….ein Hamburger bei McDonalds…1,40 Euro. Wenn ich noch Pommes dazu kaufe sind es 3,50 Euro. Und jetzt behauptet wirklich einer ernsthaft, wir leben in einem Land, wo die Eltern sich für ihr Kind dieses Essen nicht leisten können…”

Video sorgt für heftige Kritik

Auf das Video folgte heftige Kritik seitens der User. Auch aus der Politik äußerten sich bereits zahlreiche Stimmen. Für die Kärntner SPÖ-Landesfrauenvorsitzende Petra Oberrauner sind die Aussagen von Bundeskanzler Nehammer gegenüber Frauen und armutsbetroffenen Familien nicht zu überbieten: „Erst verhindert die ÖVP die flächendeckende Kinderbetreuung in Österreich und dann wirft der ÖVP-Kanzler den Frauen vor, sie würden nicht Vollzeit arbeiten wollen.“ Anstatt anderen Faulheit vorzuwerfen, solle der Kanzler beginnen, seine eigene Verantwortung zu hinterfragen, so Oberrauner. Auch dass der Kanzler armen Familien rate, ihre Kinder mit Billig-Burgern von Fast-Food-Ketten zu ernähren, sei an Inkompetenz nicht zu überbieten, findet die SPÖ-Landesfrauenvorsitzende.

Nehammer reagiert auf Empörungswelle

Inzwischen meldete sich Nehammer selbst mit einem weiteren Video zu Wort, in dem er sich zu der Diskussion rund um seine Aussagen äußert. “Ich habe bei einer Diskussionsveranstaltung mit Funktionären einige Themen angesprochen, die mir wichtig sind. Ich stehe dazu, dass sich Leistung lohnen muss. Und ich stehe dazu, dass Eltern eine Führsorgepflicht für ihre Kinder haben”, so die Eröffnungsworte des Bundeskanzlers. Das ganze Video kannst du hier ansehen:

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